Mehr als 5.000 Kilometer und sechs Grenzübergänge liegen vor John Shackleton und seinen zwei Mitfahrern. Das Ziel: Gardabani in Georgien. Über Monate hat der 84-jährige Brite Brennholz verkauft und Hecken geschnitten, um einen aussortierten Krankenwagen zu ersteigern. John will ihn an eine christliche Gemeinde in Georgien übergeben. Seine vielleicht letzte Mission.
John Shackleton liefert seit über dreißig Jahren Krankenwagen in Krisengebiete aus. Die aussortierten „Lebensretter“ ersteigert der 84-Jährige auf Auktionen in Amsterdam für rund 20.000 Pfund. John fährt sie nach Harrogate, stockt sie mit medizinischen Geräten auf und fährt sie dann dorthin, wo sie noch gebraucht werden können. Das Geld für den Kauf erarbeitet sich John das ganze Jahr über durch den Verkauf von Brennholz, kleinen Handwerksarbeiten und Reparaturen an Fahrrädern. Seine letzte Mission führt ihn nach Gardabani in Georgien.
John wird von zwei Mitfahrern begleitet: Mark und Harris. Gemeinsam müssen sie in zehn Tagen Georgien erreichen, dann läuft die Versicherung aus. Sie fahren von England über Frankreich, Italien, Griechenland und die Türkei nach Georgien. Einer fährt, einer navigiert, einer schläft – immer im Wechsel. Der Zeitplan ist streng, und die Herausforderungen groß.
Alice Ghiasvand ist seit drei Jahren mit John im Austausch – die 55-jährige Zahnärztin braucht den Krankenwagen dringend, um die Bedürftigen vor Ort zu behandeln oder ins Krankenhaus zu transportieren. Alice ist Teil einer Gemeinde christlicher Iranerinnen und Iraner und aufgrund ihres Glaubens aus ihrer Heimat Iran geflohen. Mithilfe von Spenden konnte sie sich eine kleine „Klinik“ aufbauen – wo sie die Bewohnerinnen und Bewohner versorgen kann. Doch Alice will mehr Menschen erreichen, denn das georgische Gesundheitssystem ist unterfinanziert, viele Behandlungen müssen privat bezahlt werden. Ein Großteil der Bevölkerung kann sich das nicht leisten.