Zgierz in Zentralpolen. 2018 geht eine illegale Deponie für Plastikabfälle am Rand der Stadt in Flammen auf. Die Rauchsäule ist kilometerweit zu sehen, erst nach einer Woche ist der Brand gelöscht. Krzysztof Wojtalik und Przemysław Jagielski haben den Brand damals aus nächster Nähe miterlebt. Seitdem laufen sie Sturm gegen den illegalen Müll in ihrer Stadt. Doch noch immer ist nichts passiert, die Deponie nicht geräumt. Der Zentralstaat verweist auf die Zuständigkeit der Kommune, doch die ist knapp bei Kasse. Die Firma, die die Deponie betrieben hatte, ist längst insolvent.
Zgierz ist kein Einzelfall in Polen – noch immer gibt es rund 800 illegale Deponien im ganzen Land. Für viele deutsche Firmen ist der Müllhandel mit Polen ein großes Geschäft.
Während in Deutschland das Recycling einer Tonne Plastikmüll etwa 200 Euro kostet, liegt der Preis in Polen bei etwa einem Drittel davon. Landet der Müll auf einer illegalen Deponie, dann gibt es die Entsorgung sogar zum Nulltarif. In Deutschland versuchen Ermittler, den Müllschmugglern schon lange auf die Schliche zu kommen. Doch die Suche ist schwierig: Aus unzähligen LkW-Transporten, die tagtäglich von Deutschland nach Polen fahren, müssen diejenigen mit illegalem Müll erst gefunden werden. Harry Jäkel, der Leiter des Kommissariats „Schwere Umweltkriminalität“ beim Landeskriminalamt Brandenburg ist dabei auf den „Kommissar Zufall“ angewiesen. Schlechte Voraussetzungen, um illegale Müllexporte zu verhindern.
Erstausstrahlung am 01.12.2021 auf ARTE